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*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.

Komm mir nicht zu nah!
Neuro­wissen­schaft­liche Befunde zu Ab­stoßendem und Ekligem

Vortrag von Prof. Dr. Anne Schienle

Jeden Menschen umgibt ein sogenannter »persönlicher Raum«, der häufig durch das Bild einer Blase veranschaulicht wird. Es handelt sich um eine Sicherheitszone, die die gewünschte inter­personale Distanz beschreibt, also den als gerade noch angenehm empfundenen Abstand zu einem Interaktionspartner. Der Vortrag geht der Frage nach, welche emotionalen und neuronalen Reaktionen aufgrund des Eindringens in den eigenen persönlichen Raum auftreten. Es wird gezeigt, dass der persönliche Raum in seinen Ausmaßen variabel ist und von Persönlichkeitseigenschaften, vom Vorliegen bestimmter psychischer Störungen, aber auch vom emotionalen Kontext abhängig ist. Dabei sind unter anderem Ekelgefühle sowie die persönliche Neigung Ekel zu erleben von großer Bedeutung. Eine Schlüsselrolle für die neuronale Repräsentation des persönlichen Raums sowie für die Ekelverarbeitung nehmen der somatoforme Kortex und die Amygdala ein, die Körper­wahr­nehmungen wie Berührung und die emotionale Bedeutung von Reizen verarbeiten.