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Ist Evolution wirklich überall?
Kritische Gedanken zu einer großen Idee

Vortrag von Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer

Wenn sich heute trotz aller Zersplitterung die Möglichkeit abzeichnet, die vielen Aspekte der materiellen Welt in einem großen Zusammenhang zu sehen, vielleicht sogar zu einem einheitlichen Weltbild zurückzufinden, dann ist dafür die Tatsache verantwortlich, dass sich bei allen realen Systemen sinnvoll nach ihrer Entstehung, ihrer Entwicklung und ihrem Ende fragen lässt. Der zentrale Begriff einer solchen Zusammenschau ist also der Begriff der Evolution. Eine kritische Frage lautet deshalb: Ist wirklich alles in Evolution? Auch der Kosmos, sogar die Naturgesetze, sogar die Evolution und am Ende auch die Wahrheit?

Ein zentraler Abschnitt der Evolution ist die Evolution der Lebewesen, die zugehörige Theorie ist die Evolutionstheorie. Inzwischen haben sich viele Disziplinen herausgebildet, die sich auf diese Evolutionstheorie stützen und sich deshalb »evolutionär« nennen. Dabei bedeutet »evolutionär« jedoch nicht immer dasselbe. Und selbst wenn die beiden wichtigsten Faktoren der biologischen Evolution, Variation und Selektion, gemeint sind, können sie noch sehr biologienah oder auch nur in einem übertragenen Sinne benutzt werden.

Was also ist evolutionär an einer evolutionären Strategie, an Evolutionärer Kulturtheorie, Kunst, Linguistik, Medizin, Ökonomie, Pädagogik, Psychiatrie, Psychologie, Rechtstheorie, Theologie? Gibt es auch eine Evolutionäre Logik? Und warum gibt es zwar eine Evolution der Sterne, aber keine Evolutionäre Astrophysik? Mit solchen Überlegungen wird die Reichweite des Evolutionsgedankens sowohl belegt als auch abgesteckt.

*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.