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Physik-Symposium 2019

Ein Kosmos, zwei Kulturen
Was Astrophysiker und Philosophen voneinander lernen können

Vortrag von Dr. Sibylle Anderl

Die Philosophie und die Astronomie besitzen historisch eine enge Verbindung. Schon Aristoteles verstand das Staunen über den Nachthimmel und die Frage nach der Entstehung des Alls als Ausgangspunkt der Philosophie. Heute aber werden beide Disziplinen im akademischen Rahmen meist in einiger Entfernung ausgeübt. Dabei gibt es nach wie vor vielfältige Berührungspunkte: In der Kosmologie sind es etwa Fragen nach dem Wesen der Raumzeit, dem Status des kosmologischen Standardmodells, der Rolle kosmologischer Beobachtungen, dem Ursprung des Universums und unserer menschlichen Position in all dem. Und auch die »generische« Astrophysik, die sich mit Phänomenen und Prozessen auf »mittleren« kosmischen Skalen beschäftigt – etwa der Physik des interstellaren Mediums oder der Entwicklung von Sternen und Galaxien – hat in den vergangenen Jahren zunehmend das Interesse der Philosophen geweckt, etwa mit Fragen der Modellbildung und der Datengenerierung und -bearbeitung. Dieser Vortrag wird einen Überblick über Schnittflächen von Philosophie und Astrophysik geben und der Frage nachgehen, warum Astrophysiker und Philosophen miteinander reden sollten.

Bildquelle: Wikimedia Commons/Anonymus (Künstler: Camille Flammarion)