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*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.

Plasti­zität im sozialen Gehirn
Wie wir unsere Emotionen trainieren können

Vortrag von Dr. Olga Klimecki

Soziale Emotionen wie Empathie und Mitgefühl erlauben uns nachzuempfinden, was andere fühlen. Auf neuronaler Ebene wird dies ermöglicht durch »geteilte« Netzwerke – Gehirnareale, die sowohl dann aktiv sind, wenn wir selbst eine Emotion spüren, als auch dann, wenn wir die Emotion einer anderen Person nachempfinden. Auf diese Weise können wir uns mitfreuen, wenn jemand glücklich ist und mitleiden, wenn jemand traurig ist. Während das Teilen von Freude angenehm ist, kann es sehr anstrengend sein, das Leid anderer zu teilen. Vor allem Menschen, die in helfenden Berufen arbeiten, haben ein erhöhtes Risiko emotional auszubrennen. Jüngste Studien zeigen, dass negative Gefühle durch Mitleid verstärkt werden können. Zudem kann exzessives Mitleid zu einem Aktivitätsanstieg in Gehirnregionen führen, die mit geteiltem Leid zusammenhängen. Die gute Nachricht ist, dass man dieser Entwicklung mit gezieltem Training entgegenwirken kann. So kann das Üben von Mitgefühl bewirken, dass positive Gefühle und damit verbundene Gehirnaktivität steigen. Darüber hinaus kann Mitgefühlstraining prosoziales Verhalten fördern. Zusammenfassend weisen diese Daten darauf hin, dass gezieltes Trainieren von sozialen Emotionen selbst im Erwachsenenalter möglich ist und zu charakteristischen Veränderungen von Gehirnfunktionen, Verhalten und Gefühlen führt.