Symposium TdS 2013* | Träume, Bewusstsein und das Selbst – Eine Analyse aus Sicht der Philosophie des Geistes
05.10.2013, 16:45 - 17:30
*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.
Träume, Bewusstsein und das Selbst
Eine Analyse aus Sicht der Philosophie des Geistes
Vortrag von Dr. Jennifer M. Windt
Warum sind Träume aus Sicht der Philosophie des Geistes interessant? Was genau heißt es eigentlich, Träume als bewusste Zustände zu bezeichnen? Und welche Rolle kommt dem Selbst-Erleben im Traum bei der philosophischen Beschäftigung mit dem Selbstbewusstsein zu?
Träume werden oft als Kontrastbedingung für allgemeine Bewusstseinstheorien bezeichnet: Im Traum entsteht subjektives Erleben unter völlig anderen Bedingungen als im Wachzustand. Daher kann der Vergleich zwischen Traum- und Wachbewusstsein existierende Theorien bereichern, aber auch zu einer Kritik an diesen führen. Um dieses Projekt sinnvoll verfolgen zu können, benötigt man jedoch zunächst ein begriffliches Modell zur Beschreibung der Inhalte des Traumbewusstseins selbst.
Ich werde in meinem Vortrag dafür argumentieren, dass die Beschäftigung mit dem Selbst-Erleben im Traum den Schlüssel für ein neues begriffliches Modell des Traums, aber auch des Selbstbewusstseins darstellt. Anhand von Beispielen aus der empirischen Traumforschung werde ich aufzeigen, welche verschiedenen Formen des Selbst-Erlebens sich im Traum unterscheiden lassen und warum dies wichtige Konsequenzen für philosophische Theorien der Subjektivität und des Selbstbewusstseins hat.