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Wissen­schafts­theoretische Aspekte der Kosmo­logie
Oder warum Philo­sophie und Physik untrenn­bar sind

Vortrag von Dr. Patrick Duerr, Moderation: Helmut Fink

Der Weltraum: unendliche Weiten … auch unseres möglichen Wissens? Dem wollen wir gemeinsam im Vortrag und der sich anschließenden Diskussion nachspüren. Kosmologie, werden wir sehen, ist untrennbar mit Philosophie verbunden: Nicht nur wirft sie fundamentale philosophische (metaphysische, erkenntnistheoretische oder wissenschaftstheoretische) Fragen auf – und beantwortet einige – sondern ihre wissenschaftlichen Errungenschaften, auf die Physiker zurecht stolz sind, dienen auch der Philosophie selbst als »Labor«, um Möglichkeiten, Kategorien und Grenzen der Erkenntnis zu untersuchen und weiterzuentwickeln. Wissenschaft und Philosophie brauchen einander und können durch fruchtbaren Dialog voneinander lernen – wie es nicht schöner passen könnte, um den Welttag der Philosophie an der Regiomontanus-Sternwarte gemeinsam zu begehen!

Der Fokus wird auf zentralen, erkenntnistheoretischen Fragen der (wie der Vater der modernen Wissenschaftstheorie, Karl R. Popper es einmal formulierte) »philosophischsten aller Wissenschaften« liegen: Worüber hoffen wir in der Kosmologie Wissen zu erlangen? Was meinen Philosophen mit diesem Wissensbegriff überhaupt? Zu welchem Grade ist es Kosmologen gelungen, solches Wissen zu gewinnen? Welche Grenzen solchen Wissens gibt es?

Im Vortrag werden folgende Thesen vertreten und zu erhärten versucht:

  • Kosmologische Forschung steht vor besonderen Herausforderungen für die Erkenntnisgewinnung, die sie von anderen Disziplinen unterscheiden; Beobachtungen, auf die Kosmologie sich stützen kann, sind grundsätzliche Grenzen gesetzt.
  • Hieraus erwachsen methodische Grenzen bzgl. der Testbarkeit und gesicherten Reichweite kosmologischer Forschung.
  • Genuin philosophische Argumente und Kriterien spielen in der Kosmologie – sowohl bei der Konstruktion kosmologischer Modelle und Hypothesen als auch bei ihrer Beurteilung – eine fundamentale Rolle.
  • Obgleich Kosmologie zweifellos eine empirische Wissenschaft ist, besitzt sie eine »philosophische Basis«. Dies schmälert nicht etwa ihren Status als Erfahrungswissenschaft. Vielmehr zeigt die Allgegenwart philosophischer Aspekte, dass eine Demarkation zwischen Philosophie und Erfahrungs- und insbesondere Naturwissenschaften künstlich ist.
  • Weil Naturwissenschaft und Philosophie prinzipiell verschränkt – und nicht sinnvoll trennbar – sind, ist ihr Dialog ebenso unvermeidbar wie geboten: Wissenschaftlicher Fortschritt benötigt untrennbar beides. Hierzu gehören – bereits seit Anbeginn der Kosmologie selbst – auch (bisweilen hitzige) Debatten, in denen man über die Legitimität von Argumenten und Spekulationen streitet, wie bspw. die Debatte um Multiversen verdeutlicht.

Im Anschluss an den ca. 55-minütigen Vortrag wird sich Gelegenheit zum kritischen Gespräch geben.

Anmeldung nicht erforderlich. Eintritt frei! Um Spenden wird gebeten.

Bildquelle: Wikimedia Commons / Pete Lawrence (CC BY-SA 4.0) [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Headphones_Nebula_.jpg]

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