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In Kooperation mit der Giordano-Bruno-Stiftung gbs.

Physische Realität des Psy­chischen?
Hirn­forschung und welt­anschauliche Konse­quenzen

Vortrag von PD Dr. Christian Hoppe

Die Unmöglichkeit einer Hirntransplantation zeigt, dass wir unsere Gehirne nicht in der Weise »haben« wie die anderen Organe. Womit genau in unserem Gehirn aber sind wir als erlebnisfähige Subjekte identisch? Die Vermutung ist: mit einem Teil der Informationsverarbeitung, die beim Menschen über ca. 100 Billionen Synapsen physisch realisiert wird. Wir kennen heute die Wechselwirkungen, die alle beobachtbaren Veränderungen in der Welt erklären (elektromagnetische Kraft, starke und schwache Kernkraft sowie Gravitation); dem Psychischen kommt keine eigene Kausalität in der Welt zu – weswegen es auch nicht beobachtet werden kann. Es ist daher hochproblematisch, z.B. von Hirnprozessen zu sprechen, »aus denen das Psychische emergiert« oder »die dem Psychischen zugrunde liegen« oder »die mit dem Psychischen korrelieren«. Eher weist ein Teil der neurophysiologisch realisierten Informationsverarbeitung unter bestimmten Voraussetzungen eine Innenseite auf, die ausschließlich demjenigen zugänglich ist, in dessen Gehirn diese Prozesse ablaufen. Diese Person erlebt dann die Informationsverarbeitung (Außensicht) in Form ihrer phänomenalen, subjektiven Welt (Innensicht) – eine Welt, die am seidenen Faden intakter Hirnfunktionen hängt. Was immer auch menschliches Verhalten noch anderes sein mag: Die Anerkennung der Gültigkeit der Physik für dasjenige, was an unserem Verhalten unstrittig physischer Natur ist, hat bereits weitreichende weltanschauliche Konsequenzen.

Anmeldung über Bildungszentrum Nürnberg; Eintritt: € 10,00 (bzw. € 6,50 ermäßigt, für Kortizes-Förderkreis sowie Schüler/Studierende).

Kurs Nr. 00923 (Gesamtreihe buchbar unter Kurs Nr. 00920)