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Keine Rose ohne Dornen
Krankheit und Kreativität aus Sicht der psychia­trischen Neuro­wissen­schaft

Vortrag von Prof. Dr. Dr. Henrik Walter

Verliebtheit ist eine Form der Manie, Unternehmer und Abenteurer oft Psychopathen und Künstler nicht selten bipolar erkrankt und drogenabhängig. Anders ausgedrückt: Krankheit und Kreativität gehen häufig Hand in Hand. Doch warum? Weil sie auf ähnlichen (Hirn-)Mechanismen beruhen und resultierende menschliche Eigenschaften dimensional sind, d.h. mehr oder wenig stark ausgeprägt. Der Grat zwischen »noch normal« und »schon krank« ist eben nicht schmal, sondern im Gegenteil breit und dazu auch noch kontextabhängig. Denn in bestimmten Kontexten kann es von Vorteil sein, krank zu sein und anders als Gesunde zu handeln. Diese Thesen werden an Beispielen wie der Verliebtheit und der politischen Führung in Krisenzeiten erläutert und die Frage diskutiert, was das für unsere Auffassung von psychischer Krankheit bedeutet.

Bildquelle: Howard Pyle (in »Quo Vadis«, Henryk Sienkiewicz, 1975); PD [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nero_by_Howard_Pyle.jpg]