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Der zarte Bann der Ungetäuschten
Über den Charme der Magie und die Entzauberung der Welt

Vortrag von Robert Pfaller; Moderation: Thomas Fraps

Zauberkünstler erschaffen die spielerische Illusion der Unmöglichkeit. Der Zuschauer erlebt Ereignisse in der Realität, von denen er weiß, dass es sie in der Realität nicht geben kann. Dieses Wissen, der Illusion scheinbar magischer Kräfte beizuwohnen, in der gleichzeitigen Überzeugung, dass es diese Magie eigentlich nicht gibt, verleiht der Zauberkunst und verwandten »durchschauten Illusionen« ihre spezielle Ästhetik. Der österreichische Philosoph Robert Pfaller wirft an diesem Abend einen erhellenden Blick auf die Wirkmacht magischer Illusionen:

Das erste Paradoxon der Magie besteht darin, dass sie regelmäßig die »Ungetäuschten« betrifft. Nicht nur unter sogenannten »Zivilisierten«, sondern auch in den von den Anthropologen untersuchten Kulturen existiert die Magie gerade unter der Bedingung der Abwesenheit eines Glaubens an sie. Dies haben Ludwig Wittgenstein in seinen Bemerkungen zu Frazer sowie Sigmund Freud in seiner Studie über den Fetischismus sowie in »Totem und Tabu« deutlich gemacht.

Darum sind, wie Freud betont, auch unsere üblichen Redeweisen von »Charme«, »Bezauberung« oder »Magie der Kunst« keine bloßen Metaphern oder »eingeschlafenen Tropen«, sondern genau die Art und Weise, in der die Magie immer existiert hat.

Bildquelle: Wikimedia Commons/Bonham’s (Foto: Max Halberstadt)

In Kooperation mit den Nürnberger Nachrichten.

Kurs-Nr. 00942.

Anmeldung über Bildungszentrum Nürnberg; Eintritt: € 7,50 (ermäßigt: € 5,00; für Studierende und Kortizes-Förderkreis sowie Spektrum-Abonnenten und ZAC-Karten-Inhaber).

Presseberichte und Rückblick

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Pressemitteilung Nr. 03/2019, 22.01.2019: Über den Charme der Magie und die Entzauberung der Welt – Österreichischer Philosoph spricht im Planetarium über Wirklichkeit und Täuschungskunst

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