brainWEEK | Ver-rückte Bilder – Die Geschichte der Anamorphosen
15.03.2016, 19:00 - 21:00
*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.
Ver-rückte Bilder
Die Geschichte der Anamorphosen und ihr Bezug zu Nürnberg
Vortrag von Jürgen Becker mit anschl. Diskussion
Als ein Wunder der Kunst galten die in der Renaissance entstandenen Anamorphosen: bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Bilder, die erst unter einem besonderen Blickwinkel oder z.B. durch Blick in einen Zylinderspiegel ihr Geheimnis preisgeben. Solche Verschlüsselungen sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannend, machen neugierig, motivieren. In manchen Bildern scheinen Details erkennbar zu sein, eine vollständige Entschlüsselung gelingt jedoch nur selten.
Aufgekommen sind Anamorphosen im 16. Jahrhundert zusammen mit der Perspektive. Dieser zeitliche Zusammenhang ist nicht zufällig, denn die sogenannten Längenanamorphosen, eine von mehreren Arten, sind eine Umkehrung der Zentralperspektive.
Besucherinnen und Besucher werden im Vortrag auf eine Zeitreise der Anamorphosen mitgenommen, von Dürers Perspektivapparaten als Grundlage der Längenanamorphosen bis hin zum Spielzeug im größten Spielzeugkatalog des 19. Jahrhunderts des Nürnbergers Hieronimus Bestelmeier. Dabei wird der enge Bezug der Anamorphosen zu Nürnberg bzw. Franken dargestellt. Ein Ausblick ins 20. und 21. Jahrhundert zeigt ihr Vorkommen und ihre Bedeutung in der modernen Kunst, aber auch wo sie uns im täglichen Leben begegnen.