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»Neuer Humanis­mus«
Wissen­schaft oder Welt­anschauung?
Eine wissen­schaftst­heoretische Anfrage

Vortrag von Prof. Dr. Winfried Löffler

Die Positionen, die sich als »Neuer Humanismus« bezeichnen, nehmen wissenschaftstheoretisch einen prekären Status ein: Einerseits wird durchwegs eingeräumt, dass es sich um »Weltanschauungen« handelt, andererseits wird doch die Autorität einer »wissenschaftlichen« Weltanschauung damit beansprucht. Ich möchte der Frage nachgehen, wie man das Wort »Weltanschauung« explizieren könnte, und in welchem Sinne es so etwas wie eine »wissenschaftliche Weltanschauung« überhaupt geben kann. Die Antwort wird zwar weitgehend negativ ausfallen, aber das heißt nicht, dass Weltanschauungen deshalb in den a-rationalen Bereich der reinen Geschmacksurteile gehören würden. Es gibt durchaus interne und externe Rationalitätskriterien für Weltanschauungen. Wendet man diese Überlegungen auf die Frage nach dem Menschen an, so erweisen sich manche Zuspitzungen in den aktuellen Debatten (z.B. »Naturalismus oder frei schwebende Vernunft«?) als wenig hilfreiche Schein-Alternativen.

*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.