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Ist der »alte« und »neue« Atheis­mus auch eine Religion?
Zu einigen bedenk­lichen Struktur­merkmalen der Religions­kritik

Vortrag von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber

Da der Atheismus das konstitutive Grundprinzip des Glaubens in Gestalt der Orientierung an eine transzendentale Wesenheit ablehnt, kann nicht inhaltlich sinnvoll von einer religiösen Prägung der Ungläubigen gesprochen werden. Gleichwohl sind manchen Atheisten in ihren Einstellungen auch formale Merkmale einer Religion eigen. Hierzu gehören die Absolutsetzung und Dogmatisierung eigener Grundprinzipien, die Propagierung eines pauschalen Gut-Böse-Dualismus gegenüber der Religion und die Erlösungsvorstellungen für eine Welt frei von solchen Glaubensformen. Hinzu kommen noch bei den Protagonisten derartiger Positionen ein eindimensionaler Fanatismus, ein eiferndes Gehabe und ein missionarisches Sendungsbewusstsein, kann doch dies auch unter religionskritischen und säkularen Vorzeichen artikuliert werden. Derartige Auffassungen und Haltungen stehen nicht für einen aufgeklärten, sondern für einen fundamentalistischen Atheismus.

*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.