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*Veranstaltungen (1996–2015) im Rahmen des »Turm der Sinne« sind vor Gründung von Kortizes abgehalten worden; jedoch mit maßgeblicher Arbeit des heutigen Kortizes-Teams. Die Auflistung hier erfolgt nur aus archivtechnischen Gründen.

Wie »gut« sind Tiere?
Soziale Kompe­tenzen und ihre Folgen im Tier­verhalten

Vortrag von Prof. Dr. Josef H. Reichholf

Von Ameisenstaaten und Bienenvölkern zu Wolfsrudeln und komplexen Primatengesellschaften und von der Fürsorge für einen Nachwuchs, den das Muttertier selbst nicht erlebt, bis zu über Generationen hinweg stabilen Familienstrukturen reicht das Spektrum sozialen Verhaltens bei Tieren. Dieses verbesserte nicht nur die Überlebenschancen der Jungen, sondern auch die Lebenssicherheit. Eine auf verlässliche Kooperation gegründete Allianz Schwächerer kann zudem die Starken dominieren oder zumindest ihre Dominanz relativieren und den für das Einzeltier übermächtigen Feind abschrecken. Die vielleicht erstaunlichste und aufschlussreichste Folge der Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Tieren ist die Selbstdomestikation des Hundes zur Lebensgemeinschaft mit dem Menschen. Der Vorgang, die »Hundwerdung« des Wolfes, vollzog sich in jener Zeit, in der sich Menschen vom frei lebenden Jäger- und Sammler-Dasein abwandten und zur Sesshaftigkeit domestizierten.