Freiheit und Objektivität der Forschung – Wissenschaft im postfaktischen Zeitalter
06.03.2018, 19:30 - 21:00
Freiheit und Objektivität der Forschung –
Wissenschaft im postfaktischen Zeitalter
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand
Wissenschaft liefert für die einen heute nur noch eine Meinung unter vielen. Symptomatisch ist hier die Abwertung der Klimaforschung und die Missachtung ihrer Ergebnisse durch die gegenwärtige US-Regierung. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Menschen, die in den Wissenschaftlern die Propheten einer verheißungsvollen, technisierten und rationalisierten Zukunft sehen. Beide Anschauungen, die plakativ als Trump-Effekt und als Anti-Trump-Effekt bezeichnet werden, greifen zu kurz und können der wissenschaftlichen Praxis gefährlich werden. Der Vortrag diskutiert, in welchem Sinne das Wissen, das uns die (empirischen) Wissenschaften geben, überhaupt objektiv sein kann. Auch wenn Objektivität im Sinne einer Unabhängigkeit von sozialen und ethischen Werten meist nicht gegeben ist, hebt sich wissenschaftliche Erkenntnis zentral von anderen Wissensformen ab. Der Vortrag argumentiert dafür, dass Freiheit der Forschung ein viel zu vager Begriff ist, um handlungsleitend zu sein und erörtert, welche Spezifikationen des Begriffs mit unserem modernen Verständnis von Wissenschaft verträglich sind und welche politischen Implikationen diese haben.
Bildquelle: Wikimedia Commons/Lindsay Minturn
In Kooperation mit dem ZiWiS an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Kurs-Nr. 00944
Anmeldung über Bildungszentrum Nürnberg; Eintritt: € 7,50 (ermäßigt: € 5,00; für Studierende und Kortizes-Förderkreis). Faltblätter und Broschüren zu den Veranstaltungen finden Sie hier als PDF zum Herunterladen.