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Physik-Symposium 2019

Revolution mit Hindernissen
Der steinige Weg von der neuen Physik zu einem neuen Weltbild

Vortrag von Prof. Dr. Manfred Stöckler

Die Quantentheorie hat seit ihren Anfängen zu weitgehenden Spekulationen über ihre weltanschaulichen Folgerungen geführt. Im Zentrum standen zunächst die Willensfreiheit, die angeblich erst durch die Quantentheorie ermöglicht werde, und die neue Bedeutung des Bewusstseins in der Natur, die durch die Rolle des Beobachters im Messprozess impliziert schien.

Die frühe Geschichte der Quantentheorie zeigt, dass Nüchternheit geboten ist, wenn man Erkenntnisse der Physik auf andere Gebiete ausweiten will. Im Vortrag wird es zunächst um einige Grundzüge der quantenmechanischen Beschreibung der Welt gehen (Unbestimmtheit, klassische und quantenmechanische Eigenschaftskonzeptionen, Messprozess, EPR-Paradoxon). Im nächsten Schritt wird an einigen Beispielen gezeigt, dass weitere philosophische Annahmen hinzukommen müssen, wenn man aus der neuen Physik philosophische (oder allgemein weltanschauliche) Konsequenzen ableiten will. Im Blick zurück werden die Schwierigkeiten dieses interdisziplinären Verständigungsprozesses sichtbar und auch die Fehler, die Physiker und Philosophen dabei gemacht haben.

Seit den 1960er Jahren haben Vertreter(innen) der angelsächsisch geprägten Wissenschaftsphilosophie die Debatten um die Interpretationen der Quantentheorie professionalisiert. Aber auch die Wissenschaftsphilosophie hat noch ihre Probleme mit ihrer Rolle als Mittlerin zwischen Physik und Weltbild.

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