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Raum, Zeit, Bewegung
Betrachtungen aus der Warte der Neurowissenschaften

Vortrag von Prof. Dr. Hans-Peter Thier

»Ich denke, also bin ich«. Aber warum denke ich – warum denken wir? Die schlichte Antwort des Neurowissenschaftlers könnte sein, dass wir über Gehirne verfügen – biologische Rechenmaschinen –, die intelligentes Verhalten ermöglichen. Aber warum verfügen wir überhaupt über Gehirne? Ich möchte argumentieren, dass es unsere Fähigkeit ist, uns zu bewegen, die Gehirne erforderlich macht: unsere Fähigkeit, uns fortzubewegen, mit unseren Händen Dinge ergreifen und manipulieren zu können, unsere Sprechwerkzeuge zu kontrollieren, aber auch nicht-sprachlich, durch Gestik und Mimik mit anderen kommunizieren zu können. Bewegung benötigt Gehirne, um die Muskulatur, die Effektoren all dieser Bewegungen mit höchster Präzision zu kontrollieren, hierbei den gegebenen Kontext, aber auch Erfahrungen, Erinnerungen und Erwartungen berücksichtigend. Bewegung erfordert Gehirne aber auch, um die Konsequenzen von Bewegungen für unsere Wahrnehmung in Rechnung stellen zu können, es uns zu erlauben, die Außenwelt zu erschließen und uns von ihr abgrenzen zu können, sprich »Selbst« und »Nicht-Selbst« zu unterscheiden. Bewegungen entfalten sich in Raum und Zeit und sie bestimmen unser subjektives Erleben von Raum und Zeit. Ich werde in meinem Beitrag versuchen, diese Gedanken durch konkrete Beispiele aus verschiedenen Bereichen der neurowissenschaftlichen Forschung an verschiedenen Organismen nachvollziehbar zu machen.

Foto: Wikimedia Commons/松雪 (CC BY 2.5 CN) [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Women_Synchronized_10_metre_platform.jpg]

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