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Wir sind Erd­linge
Evolutive Nischen­konstruktion im Anthro­pozän

Vortrag von Prof. Dr. Christoph Antweiler

Mindestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts verändert menschliches Handeln die Geosphäre maßgeblich. Das betrifft nicht etwa nur das Klima, sondern Böden, Meere, Pflanzen, Tiere und geochemische Stoffkreisläufe. Wir verlassen die relative Stabilität des Nacheiszeitalters (Holozän, Beginn 11.700 Jahre v.h.). Das motivierte den Atmosphärenchemiker Paul Crutzen dazu, ein neues geologisches Zeitalter auszurufen. Der weitgehende naturwissenschaftliche Konsens lässt das Anthropozän um 1950 beginnen. In den Kulturwissenschaften bewirkte dies ein begriffliches Erdbeben. Zentrales Forschungsthema heutiger anthropozäner Evolutionsforschung ist die Nischenkonstruktion menschlicher Gemeinschaften. Stichwörter sind Ko-Evolution, dreifaches Erbe, Kooperation, »Future Making« und der Umgang mit Unsicherheit. Neben Sachinformation stelle ich einige Thesen zur Diskussion. Die Geistes- und Kulturwissenschaften liefern wichtige Einsichten und Kritik, haben aber bisher noch keinen passenderen Begriff gefunden. Das Denken in langen Zeiträumen ist für Reaktionen auf die Problemlage von essentieller Bedeutung. Das Anthropozän ruft nach einer evolutionär informierten Wissenschaft vom »ganzen Menschen«.

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