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Neurochirurgie gegen Alzheimer?
Experimente mit Tiefer Hirnstimulation

Vortrag von PD Dr. Sabine Müller

Die Tiefe Hirnstimulation ist eine inzwischen etablierte Methode zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und anderer schwerer Bewegungsstörungen. Seit fast 20 Jahren wird Tiefe Hirnstimulation auch zur Behandlung nahezu jeder Art von schweren psychiatrischen Erkrankungen erprobt. Das Spektrum umfasst Zwangsstörungen, Depressionen, Angststörungen, Alkoholsucht, Opiatsucht, Adipositas, Anorexia nervosa, Schizophrenie u.a. Seit einigen Jahren experimentieren zwei konkurrierende Forschergruppen in Deutschland und Kanada auch mit Demenz-Patienten. Echte Erfolge sind bisher ausgeblieben, Komplikationen dagegen nicht. Diese risikoreichen Experimente sind wissenschaftlich und ethisch besonders problematisch. Denn einerseits sind Demenzpatienten aufgrund ihrer hoffnungslosen Situation besonders anfällig für technologische Heilsversprechen. Andererseits können sie aufgrund ihrer Krankheit kaum die Risiken und Chancen angemessen abwägen.

Der Vortrag basiert auf Ergebnissen, die Merlin Bittlinger und ich in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt zu ethischen, rechtlichen und sozialen Problemen der psychiatrischen Neurochirurgie erarbeitet haben.

Bildquelle: Wikimedia Commons/Craig Hacking, Frank Gaillard

Der Inhalt dieses Vortrags ist als Beitrag in »Was hält uns jung?« nachzulesen. Das Buch können Sie im Kortizes-Shop als Taschenbuch oder E-Book erwerben.